Warum und wann Big Data zum Systemabsturz führt

TLDR: Der Kommunikationskongress 2016 liefert neben tollen Anregungen eine unschöne Prognose: Datenbasierte Steuerungssysteme, ob in Kommunikation, Technik oder Gesellschaft, werden zwangsläufig ausser Kontrolle geraten. Das ganze Problem und die Prognose, hier in einem Bild.

Der Berliner KOMMUNIKATIONSKONGRESS 2016 war ungleich erkenntnisreicher als die DMEXCO in Köln.

Herrschte bei den Digital Nativen Naiven am Rhein ein zutiefst unkritisches, ja besinnungsloses  “weiter so”, und zwar in Richtung “erst künstliche Intelligenz und danach gar keine mehr”, so gab es bei den Kommunikatoren und Journalisten Influencern in der nach wie vor strukturschwachen Hauptstadt ein ganzes Füllhorn an Anregungen zum digitalen Weiterdenken.

Problem: Das Big Data Volumen wächst 1,5 mal schneller als die Rechnerleistung

Eines der Highlights in einem bemerkenswerten Programm war sicher die kontrovers diskutierte Keynote von Dirk Helbing von der ETH Zürich, der vor den gesellschaftspolitischen Folgen von Big Data warnte.
Seine Botschaft: Es ist zwangsläufig dass Big Data zum Kontrollverlust führt!

Die Rechenleistung der verfügbaren Computer verdoppelt sich laut Moore’s Law alle 18 Monate. Gleichzeit wächst aber die Menge der auszuwertenden Daten (Big Data) alle 12 Monate auf das Doppelte. Das System wird nicht mehr steuerbar. Es gerät, ganz sicher, ausser Kontrolle.

Lösung: Keine?

Der Systemkollaps wird kommen. Wer so etwas hört, macht sich Gedanken.

Kommunikatoren und Marketer werden dann vor vergleichsweise kleine Probleme gestellt werden.
Ihre “Predictive Communication” oder ihr “Predictive Programmatic” wird ihnen um die Ohren fliegen. Das hört sich dramatisch an, ist aber unerheblich im Vergleich zu einem Big Data-Kollaps bei Infrastrukturbetreibern, z.B. in Verkehr, Energie oder Telekommuniktion (Google, Facebook <- bitte regulieren).

Selbverstverständlich gibt es Gegenstrategien, um Komplexität DOCH noch beherrschbar zu halten. Datenverzicht zum Beispiel (erste Regel im Datenschutz).

Aber was, wenn das fundamentale Computer-Gesetz, Moore’s Law, nicht mehr gilt?
Wenn KEIN Wachstum der Prozessorleistung mehr bereitgestellt werden kann und die Datenmengen trotzdem wachsen?

Hoffen wir also auf den Quantencomputer.